Die Kläranlage Rehburg wurde vor gut 20 Jahren auf eine Kapazität von 28.000 Einwohnerwerten erweitert. Der Anschluss von weiteren Ortsteilen und die Erhöhung der Schmutzfracht eines ortsansässigen Industrieunternehmens haben über die Jahre dazu geführt, dass die Belastung der Kläranlage die ursprüngliche Bemessungsgröße bei Weitem überschreitet. Die biologische Reinigung des Abwassers ist noch gegeben, was vor allem dem engagierten Betriebspersonal zu verdanken ist. Eine weitere Erhöhung der Zulauffrachten ist nicht mehr möglich.
Die ursprüngliche aerobe Schlammstabilisierung wird allerdings seit langem nicht mehr erreicht. Der anfallende Überschussschlamm wird nur teilstabilisiert, wodurch sich schlechte Entwässerungseigenschaften und eine Geruchsproblematik ergeben.
Um diese Probleme zu lösen und die Kosten für die Klärschlammentsorgung zu senken, hat sich die Stadt Rehbug-Loccum dazu entschlossen, eine anae-robe Schlammstabilisierung in Form eines Faulbehälters mit den zugehörigen Anlagenteilen zu errichten. Hierdurch wird der anfallende Klärschlamm um rd. 30 % reduziert. Gleichzeitig wird das anfallende Faulgas elektrisch und thermisch verwertet, was letztlich einen Beitrag zum Klimaschutz durch Reduzierung der CO2-Emissionen darstellt
Im August 2017 starteten die Baumaßnahmen zur Errichtung der folgenden Anlagenteile:
– Faulbehälter mit 2.000 m Nutzvolumen
– Gasspeicher mit 1.200 m Inhalt – Hochtemperaturgasfackel
– Vorklärbecken
– Primärschlammpumpwerk
– Eindicker
– Maschinenhaus
Auf dem Foto ist der Bau des Faulbehälters zu erkennen, der nach Fertigstellung des Rohbaus mit einer Wärmedämmung und einer Aluwellblechfassade versehen wird. Den Rohbauarbeiten folgen umfangreiche maschinelle und elektrotechnische Installationen, so dass die Inbetriebnahme des Faulbehälters ab Oktober 2018 erfolgt.
Folgende Ziele werden durch den Neubau der Klärschlammbehandlung er-reicht:
– Das Belebungsbeckenvolumen ist für ca. weitere 10 Jahre ausreichend.
– Die produzierte Wärme des Blockheizkraftwerkes deckt den Eigenbedarf perspektivisch zu 100 %.
– Die Klärgasverstromung deckt den Eigenbedarf zu 80 bis 90 %.
– CO2-Reduktion um ca. 480 t/a.
– Reduzierung der Klärschlammmengen um ca. 30 %
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 7,0 Mio. €.