Das Klärwerk der Stadt Celle besitzt 3 zwei Faulbehälter mit je 3.000 m³ Inhalt und einer Höhe von rd. 17 m. Der erste Faulbehälter wurde bereits 1957 errichtet, während der zweite Faulbehälter 1969 in Betrieb ging. Die Wärmedämmung der Faulbehälter entspricht aufgrund
des Alters nicht mehr dem Stand der Technik. Demzufolge kommt es zu hohen Abstrahlungsverlusten und damit zu unnötigen Heizkosten.
Die Stadt Celle hat daher das Ingenieurbüro Richter mit der Aufstellung einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zur Faulbehälterverkleidung beauftragt, die im Ergebnis die Erneuerung der Fassade beinhaltet.
Bei der weiteren Planung des Projektes tauchte folgende Schwierigkeit auf:
Beide Faulbehälter sind sowohl horizontal als auch vertikal vorgespannt. Die horizontale Bewehrung ist um den konstruktiven Beton gewickelt und mit Spritzbeton abgedeckt. Ein Anbohren der Zylinderwand ist daher nicht möglich. Insofern musste von den üblichen Verfahren des Andübelns einer Aluminiumunterkonstruktion an die Behälterwand abgewichen werden.
Es kommt eine Aluwellfassade zur Ausführung, die eine Unterkonstruktion aus horizontalen Spannringen besitzt. Durch diese Spannringe können die Sog- bzw. Zuglasten in den Druckbereich umgeleitet und als Druckkräfte in die Faulbehälterwand eingeleitet werden.
Die künftige Wärmedämmung besitzt eine Stärke von 16 cm, so dass die Wärmeverluste des Faulbehälters, in dem sich Schlamm mit ca. 37° C befindet, weitgehend vermieden werden.
Parallel zu den Fassadenarbeiten an den Faulbehältern wird ein angrenzendes Maschinenhaus umgebaut, so dass es teilweise als Lager genutzt werden kann. Sowohl das Maschinenhaus als auch das an den Faulbehälter 2 angrenzende Betriebsgebäude werden mit einer neuen wärmegedämmten Dachkonstruktion versehen, wobei Pultdächer zum Einsatz kommen und die vorhandenen wartungsintensiven Flachdächer
ersetzen.
Mit den Bauarbeiten wurde im März 2016 begonnen. Die Fertigstellung ist für August 2016 geplant. Die Baukosten betragen rd. 500.000,- €.