In kaum einen anderen Industrieland investiert der Staat so wenig wie in Deutschland. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt sanken die Verkehrsausgaben von ca. 1 % im Jahr 1992 auf aktuell ca. 0,7 % des BIP. Die rückläufige Investitionsquote bei gleichzeitig stark steigender Verkehrsbelastung hat zu einer deutlichen Verschlechterung der Infrastrukturqualität geführt. Seit 2003 sind die Abschreibungen des Staates für die Infrastruktur höher als die Neuinvestitionen.
In diesem Zusammenhang ist erfreulich, dass auch über 2014 hinaus Straßenbaumaßnahmen in den Gemeinden über das Entflechtungsgesetz weiter gefördert werden. Demnach sollen die Entflechtungsmittel bis Ende 2019 auf bisherigem Niveau weitergezahlt werden. Damit erhalten die Länder bis 2019 jährlich rd. 2,6 Mrd. € Bundeszuschüsse, u. a. für den kommunalen Wohnungsbau und den Nahverkehr. Der Anteil für den Nahverkehr beläuft sich auf rd. 1,33 Mrd. €. Der jetzt gefundene Kompromiss beinhaltet zwar keine notwendige Aufstockung der Mittel, gewährleistet aber Planungssicherheit bis 2019 und ist in dieser Hinsicht zu begrüßen.