Das Gelände der „Villa Nordstern“ bestand aus einer ehemaligen Parkanlage mit historischem Gebäudebestand. Die Erschließung als Wohngebiet erfolgte durch die HRG – Hannover Region Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG.
Im Vorfeld der Erschließungsarbeiten wurden die vorhandenen Gebäude abgebrochen und die vorhandene Bodenkontaminationen beseitigt. Unbelastetes Abbruch-material wurde im Zuge eines Bodenmanagements als Auffüllmaterial und in den Lärmschutzeinrichtungen wiederverwendet. Der inhomogene Baugrund enthielt Geschiebelehm mit Wasser gesättigten Sandlinsen, wodurch das Grundwasser schon in Tiefen von 1,20 m unter Gelände angetroffen wurde. Schichtenwasser stand bis knapp unter die Geländeoberkante an.
Aufgrund der ungünstigen Vorflutverhältnisse war eine generelle Auffüllung des Geländes erforderlich. Die maximale Auffüllung betrug rd. 1,70 m und orientierte sich an dem notwendigen Gefälle zur Ableitung der Oberflächenwässer.
Da in Teilbereichen die Regenwasserhauptkanäle aufgrund der Vorflutverhältnisse innerhalb der Geländeauffüllung verlegt werden mussten, wurde als Rohrmaterial für diese Bereiche Kunststoff PE 80 in Nennweiten- / Wandstärkenverhältnis SDR 17 gewählt. In allen übrigen Bereichen mit Überdeckungen > 1 m wurden wandverstärkte Betonrohre eingesetzt.
Entlang der Kreisstraße 139 sind zwei Lärmschutzeinrichtungen mit je 2,50 m Höhe über Straßenoberkante errichtet worden. Am Regenrückhaltebecken wurde ein Lärmschutzwall mit Bö-schungsneigungen von 1 : 1,5 und flacher aufgesetzt. Am nördlichen Ende des Baugebietes stand jedoch nur eine Breite von 7,15 m zur Verfügung, so dass nicht ausschließlich mit freien Böschungen gearbeitet werden konnte. Hier wurde der Lärmschutzwall als einseitiger Steilwall konzipiert. Die Böschung zur Kreisstraße hin wurde mit rückwärtig verankerten Frontgittern (Bewehrte-Erde-Konstruktion) ausgebildet. Zur Absturzsicherung wurde auf dem Kopf des Walls eine bepflanzbare Gabione aufgestellt.
Die Baukosten der Maßnahme „Villa Nordstern“ betragen 1.250.000 €. Es wurden 14.000 m3 Boden ab- und 39.000 m3 aufgetragen. Die Kanalisation für dieses Baugebiet hat eine Länge von 2.000 m und das Rückhaltebecken nimmt eine Fläche von 3.000 m2 ein. Darüber hinaus wurden 5.500 m2 Pflasterstraßen hergestellt.
Die Stadt Lehrte baut im Zusammenhang mit der Erschließung für 995.000 € die vorhandene Zufahrtsstraße „Am Sülterberg“ aus. Hier werden 5.200 m2 Pflasterdecke und 3.400 m2 bituminös befestigte Verkehrsflächen sowie ein neuer Regenwasserkanal auf einer Länge von 550 m hergestellt.