Die Kernstadt Elze entwässert überwiegend im Mischsystem. Auf Grundlage des Generellen Entwurfs erfolgt seit 1997 dessen hydraulische und bautechnische Sanierung. Gegenwärtig erneuert der WV Peine den Überlauf Mühlenstraße und den Mischwasserhauptsammler „Am Schmiedekamp – Im braunen Kohl“.
Springüberlauf
Die Geometrie und der schießende Zufluss erfordern einen Umbau des Regenüberlaufs (RÜ). Die Bemessung einer Überlaufschwelle setzt strömende Fließbedingungen voraus, die nur durch eine relativ lange und teure Beruhigungsstrecke erreicht werden. Die Entscheidung fiel daher zugunsten eines Springüberlaufes aus einem GfK-Schacht mit 1,50 m Durchmesser. Der Drosselabfluss fließt durch eine exakt bemessene Bodenöffnung im Schacht in den Vorflutkanal. Der Regenüberlauf schießt über diese Öffnung hinweg. Der Springüberlauf wird als Fertigteil geliefert. Das Überpumpen kann auf ein Minimum reduziert werden. Die Kosten gegenüber einem konventionellen Bauwerk reduzieren sich erheblich.
Gesteuerter Rohrvortrieb DN 800 GfK
Vom RÜ über die Straßen „Am Schmiedekamp“, „Im braunen Kohl“ und eine schmale Gasse muss auf 315,00 m Länge das vorhandene Eiprofil DN 400/600 durch einen Kanal DN 800 GfK ersetzt werden. Für die letzte Haltung mit 82 m Länge steht nur eine 2,5 m breite Gasse mit beidseitigen Mauern zur Verfügung. Ein wirtschaftliches Arbeiten in diesen beengten Verhältnissen ohne Schäden an Privatgrundstück-en war nur mit gesteuertem Vortriebsverfahren möglich. Die Lage des Altrohres ließ genügend Platz für das Auffahren des neuen Kanals. Während der Bauzeit war so die weitere Nutzung des Altrohres für die Vorflut möglich. Die Vortriebsmaschine wurde in die gespundete Startgrube mit 3,80 m x 4,50 m und 3,50 m Tiefe eingebaut. Aufgrund des anstehenden Schluffbodens und des hohen Grundwasserspiegels wurde der Vortrieb mit flüssigkeitsgestützter Ortsbrust und Spülförderung durchgeführt. Trotz der Überdeckung des neuen GfK-Rohres von nur 1,85 m gab es keine Schäden an den angrenzenden Bauwerken. Selbst das vorgegebene schwache Gefälle von 0,9 % konnte dank der gewählten Technik und des erfahrenen Personals der Firma Nadolle eingehalten werden.
Die Gesamtkosten des Bauvorhabens liegen bei rd. 800.000 € .