Ingenieurbüro Richter GmbH

26. April 2013 Rekultivierung der Übergangsdeponie Rödermühle Posted In: Abfall- und Umwelttechnik

Die Übergangsdeponie Rödermühle wurde zwischen 1975 und 1978 zur Ablagerung der im Entsorgungsraum Landkreis Osterode am Harz anfallenden Siedlungsabfälle genutzt. Gemäß den geltenden gesetzlichen Vorgaben ist nach Betriebsende die Rekultivierung des Standortes vorzunehmen. Es gelten die Anforderungen nach § 36 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes (KrW-/AbfG).

Die Auswahl der Rekultivierungsmaßnahmen wurde in Form eines Variantenvergleiches untersucht. Es erfolgte eine Abbildung und Bewertung potentieller Ausführungsoptionen inklusive Abstimmung mit den zuständigen Genehmigungsbehörden. Betrachtet wurden die Sicherung der Deponie vor Ort durch Aufbringen einer Oberflächenabdichtung, die Umlagerung der Abfälle auf einen benachbarten Standort sowie die Möglichkeiten einer zunächst temporären Oberflächenabdichtung vor dem Hintergrund eines später geplanten Deponierückbaues zur Wertstoffgewinnung (Urban Mining).

Als Ergebnis der Variantenbetrachtung hat sich die endgültige Abdichtung der Deponieoberfläche unter den Parametern Technische Umsetzbarkeit, Genehmigungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit als die standortbezogen geeignete Rekultivierungsmaßnahme herauskristallisiert.

Geplant ist die Abdichtung der Deponieoberfläche mit einem Dichtungssystem der Deponieklasse I. Beantragt wurden zwei alternative Systemaufbauten unter Berücksichtigung der Abdichtungs-komponenten Kunststoffdichtungsbahnen bzw. Bentonitdichtungsbahnen.

Mit der Bauausführung wird im Frühjahr 2013 begonnen. Nach der Baufeldräumung zum Abtrag des vorhandenen Bewuchses erfolgt zunächst die Profilierung der Oberfläche unter Umlagerung der Abfälle aus den Randbereichen. Die Dichtungskomponente wird auf einer mineralischen Trag-, Ausgleichs- und Drainageschicht verlegt. Den weiteren Systemaufbau stellen eine Drainagematte sowie abschließend die Rekultivierungsschicht dar.

Bei einer abzudichtenden Gesamtfläche von rd. 3,5 ha ist eine Ausführungsdauer des Vorhabens von rd. 6 Monaten zu erwarten. Nach Beendigung der Dichtungsarbeiten erfolgt die planmäßige Wiederaufforstung des Bereiches.