Ingenieurbüro Richter GmbH

4. Februar 2019 Stadtentwässerung Hildesheim – Neubau Schlammentwässerungshalle Posted In: Aktuelles, Kläranlagen

Der auf der Kläranlage Hildesheim anfallende Klärschlamm wird aktuell vom Faulbehälter der Kläranlage zu einer Schlammentwässerungsanlage gepumpt, die sich auf einem externen Gelände im Industriegebiet befindet. Um Transport- und Personalkosten einzusparen ist vorgesehen, die Schlammentwässerung künftig auf dem eigentlichen Kläranlagengelände unterzubringen. Die neue Schlammentwässerungshalle mit den Abmessungen 33,00 x 24,00 x 9,00 m wird künftig neben der Schlammentwässerung auch die Überschussschlammeindickung und Primärschlammeindickung enthalten, so dass ein Klärschlammbehandlungszentrum entsteht. Der Baubeginn erfolgte im April 2018. Diagonal über das Baufeld verläuft eine Hochspannungsfreileitung 110 kV der Avacon, die im Zuge von Kranarbeiten temporär stromlos geschaltet werden musste. Da der Baugrund nicht tragfähig ist, war es erforderlich, die Bauwerkslasten mittels Betonstopfsäulen in den tragfähigen Untergrund einzuleiten.

Bei diesem Verfahren wird der vorhandene Boden verdrängt und durch Beton ersetzt, wodurch eine flächige Gründung entsteht. Als Hallenkonstruktion wurde eine Kombination aus Stahlbetonstützen in Köcherfundamenten mit Spannbetonbindern zum Abtrag der Dachlasten gewählt

Die Wände bestehen aus Gasbetonwandplatten zur Sicherstellung des Schallschutzes und der Wärmedämmung. Das Dach besteht aus Alu-Sandwichelementen in die eine Lichtkuppel integriert wurde.

Der Zugang zur Halle erfolgt über zwei Sektionaltore, um die spätere Maschinentechnik problemlos einbringen zu können. Im Inneren der Halle befinden sich die folgenden gemauerten Raumzellen:

Die weiteren verfahrenstechnischen Einheiten sind ohne feste räumliche Abtrennung untergebracht, um eine Änderung der Maschinentechnik zu einem späteren Zeitpunkt problemlos ermöglichen zu können. Zu Montage- und Wartungsarbeiten steht ein Hallenkran mit 3,2 t Traglast zur Verfügung. Durch den weitgehenden Verzicht auf bauliche Abtrennungen wird der Charakter einer Multifunktionshalle gewahrt.

Die Dachfläche wird zum Aufstellen einer Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von 47 kWp genutzt, wobei der erzeugte Strom weitestgehend in der Halle verbraucht und nicht in das öffentliche Netz eingespeist wird.

ie Gesamtkosten einschl. Heizung /Lüf-tung, Elektrotechnik und Zuwegung betragen rd. 3,9 Mio € brutto.