Die Kläranlage Oschersleben wurde für einen Anschlussgrad von 46.000 Einwohnerwerten nach dem neuesten Stand der Technik in zwei Hauptbaustufen erweitert.
In der 1. Baustufe wurde die komplette Belebungsanlage mit feinblasiger Druckluftbelüftung, intermittierender Nitrifikation / Denitrifikation und aerober simultaner Schlammstabilisierung gebaut. Neben dem Neubau der außen aufgestellten Gebläsestation, dem Rücklaufpumpwerk und dem Neubau der zentralen Schalt- und Steueranlage über dem vorhandenen Rechengebäude wurden die kompletten Verbindungsleitungen, Straßen und Wege neu erstellt.
Aufgrund der zwischenzeitlich vollen Ausnutzung der Auslegungskapazität und zeitweise starken Überlastungen der Anlage reichte, insbesondere in den Sommermonaten, die Belüftungskapazität nicht mehr aus.
Um nachhaltig die Überwachungswerte gewährleisten zu können, wurden die 12 vorhandenen Bodenbelüfter um 16 Einheiten erweitert, so dass mit einer Gesamt-Belüfterlänge von 1.568 m eine ausreichende Sauerstoffversorgung ohne Erweiterung der Gebläseeinheiten und des Belebungsvolumen für eine Spitzenbelastung von bis zu 85.000 EW gewährleistet werden kann.
Des Weiteren wurde in dieser 2. Baustufe aufgrund der unzureichenden mechanischen Reinigung eine neue Feinrechenanlage mit Rechengutwäsche, ein belüfteter Sand- und Fettfang mit Sandwäscher sowie eine Kanalgutannahmestation errichtet.
Aufgrund der hohen H2S-Konzentrationen und der daraus resultierenden biogenen Schwefelsäurekorrosion in den Zulaufschächten und Bauwerken wurde eine Dosierstation zur chemischen H2s-Eliminierung gebaut.
Die Baumaßnahmen der 1. und 2. Baustufe wurden während des laufenden Klärbetriebes durchgeführt, so dass jederzeit die gesetzlichen Überwachungswerte eingehalten werden konnten.
Die Gesamtbaukosten der Maßnahme betrugen 7,5 Mio. €.