Pflasterbefestigungen aus Beton- oder Natursteinpflaster sind bei innerörtlichen Straßen aufgrund der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und der Anpassung an das Ortsbild häufig erste Wahl. Doch Vorsicht! Pflasterdecken eignen sich nicht für jeden Anwendungsfall und bedürfen besonderer Sorgfalt bei der Planung und der Bauausführung. Jüngst häufen sich Schäden an Pflasterdecken, die alle einen ähnlichen Verlauf nehmen:
– Verlust der Fugenfüllung
– Klappern der Pflastersteine
– Verschiebung einzelner Steine
– Helle Ablagerungen an der Oberfläche
– Kantenabplatzungen
– Klaffende Fugen
– Verlust des Verbandes
Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist die Pflasterdecke vollständig zerstört.
Die Pflasterhersteller reagierten auf diese Schadenfälle mit der Entwicklung von Pflastersteinen, die eine besondere Verbundwirkung aufweisen oder eine Verzahnung mit dem Untergrund versprechen. Das oben beschriebene Schadenbild kann damit aber nicht vermieden werden. Hier handelt es sich tatsächlich um eine fehlerhafte Dimensionierung und Bauausführung. Offensichtlich wurde in der Vergangenheit das Augenmerk nicht auf ausreichende Wasserdurchlässigkeit der gesamten Straßenkonstruktion und auf die Filterstabilität der eingesetzten Materialien geachtet.
Der Zerstörungsprozess der Pflasterdecke beginnt, wenn bei Regen durch die Fugen einsickerndes Oberflächenwasser nicht schnell genug über Trag- und Frostschutzschichten der Straßendrainage zugeleitet werden kann. Die Verkehrsbelastung, insbesondere der Spur fahrende Schwerverkehr presst das in der Pflasterbettung befindliche Porenwasser seitlich unter den Rollspuren heraus, womit eine Umlagerung von Bettung und Fugenmaterial einhergeht.
Die an der Oberfläche der Pflasterdecke häufig sichtbaren hellgrauen Verfärbungen sind die nach Regenereignissen herausgepumpten Feinstanteile von zerriebenem Fugen- und Bettungsmaterial, wenn die eingesetzten Splitte und Sande keinen ausreichenden Widerstand gegen Kornzertrümmerung aufweisen.
Zur Vermeidung derartiger Schäden bedarf es einer sorgfältigen Planung und Dimensionierung des Straßenoberbaues, wobei der fachgerechten Berücksichtigung des Busverkehrs eine herausragende Bedeutung zukommt.
Weiterhin bedarf es detaillierter Materialkenntnisse der eingesetzten Straßenbaustoffe und deren Abstimmung auf den vorgesehenen Verwendungszweck, so daß eine ausreichende Wasserdurchlässigkeit der gesamten Konstruktion nicht nur zum Zeitpunkt der Abnahme, sondern über die gesamte Nutzungsdauer der Straße gewährleistet ist.