Die Sicherheit des Luftraumes der Bundesrepublik Deutschland wird u.a. durch die ständige Einsatzbereitschaft der Bundesluftwaffe gewährleistet. Sogenannte „Alarmrotten“ sind in der Lage, in kürzester Zeit mit ihren Kampfflugzeugen zu starten und ihren Verteidigungsauftrag zu erfüllen. Eine dieser „Alarmrotten“ ist auf dem NATO-Flug-platz Wittmundhafen stationiert.
Die absolut zuverlässige Einsatzbereitschaft über 24 h/d und rd. 350 d/a fordert nicht nur absolut zuverlässige Piloten, Jets und Personal, sondern auch eine intakte Infrastruktur. So müssen Gebäude, Rollbahnen, Wege sowie Kanäle und Leitungen laufend überwacht und den zukünftigen Anforderungen angepasst werden.
Das Ingenieurbüro Richter wurde vom Staatlichen Baumanagement Ems-Weser in Wilhelmshaven mit der Aufstellung eines liegenschaftsbezogenen Abwasserentsorgungskonzeptes (LAK) beauftragt.
Aufgrund der Größe des Geländes von fast 200 ha mussten insgesamt 47 km Hauptkanäle DN 100 – 1200, Anschlussleitungen DN 70 – 300 und Schlitzrinnen in den Dimensionen 200/200 bis 600/350, die unmittelbar im Bereich der Landebahn liegen, auf ihren bautechnischen Zustand und ihre hydraulische Leistungsfähigkeit untersucht werden. Dazu wurden über 1.000 Schächte durch Mitarbeiter des Ingenieurbüros Richter geöffnet und inspiziert .
Im Rahmen der hydraulischen Untersuchungen wurde außerdem der Neubau eines Flugsimulators einbezogen.
Die permanente Einsatzbereitschaft der Kampfjets zwang zu einer exakt terminierten und abgestimmten Arbeitsweise bei den Inspektionen vor Ort. Arbeiten im Bereich der Start- und Landebahn konnten nur während einer 14-tägigen Platzsperre erfolgen.
Zusätzlich zu den Leitungen wurden 12 Pumpwerke, 53 Abscheider sowie 3 Regenrückhaltebecken in Erd- und Betonbauweise beurteilt. Außerdem wurden der Zustand, die Wirkungsweise und die Wirtschaftlichkeit der Flugplatz eigenen Kläranlage einer kritischen Bewertung unterzogen und alternative Entsorgungswege untersucht.