Ingenieurbüro Richter GmbH

26. Februar 2009 Abbruch der Industriebrache Junkalor Junkers-Kalorifer-Werk Posted In: Revitalisierungen

Prof. Hugo Junkers war einer der schöpferischsten und vorausschauendsten Männer seiner Zeit, dessen Namen wir heute vor allem mit dem legendären Flugzeug Ju 52 in Verbindung bringen. Das technische Universaltalent hatte eine enorm große Bandbreite an Ideen. Vom alten Badeofen bis hin zu Werbeschriften, die einst in Zusammenarbeit mit dem Bauhaus entstanden.

Das 1892 von Hugo Junkers zum Patent angemeldete Kalorimeter – ein Messgerät zur Bestimmung des Heizwertes von Gasen – bildete die Voraussetzung für die Junkers-Unternehmen.

Die Warmwasser-Apparate-Fabrik „Junkers & Co.“ in Dessau, kurz „ICO“ genannt, wird am 2. Juli 1895 in das Handelsregister der Stadt Dessau eingetragen. Es bildet die Ausgangsbasis zahlreicher Unternehmen, in denen die Junkers-Forschungsergebnisse ökonomisch verwertet werden.

1918 bezog Junkers & Co. in der heutigen Junkersstraße in Dessau ein neues Gasgerätewerk, da das bisherige Werk während des 1. Weltkrieges zum Flugzeugwerk umgewandelt worden war. Die neue Fabrik wurde bis Ende der 20er Jahre stark vergrößert.

1993 wurde Junkalor privatisiert, doch die Schließung des Unternehmens  konnte nicht verhindert werden. Seitdem liegt das Gelände brach.

Im April 2008 erhielt die Stadt Dessau-Roßlau den Fördermittelbescheid. Der Abbruch der Industriebrache Junkalor wird im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ durch die Europäische Union mit 1,3 Mio. € kofinanziert.

Mit der ingenieurtechnischen Betreuung dieser Maßnahme wurde das Ingenieurbüro Richter beauftragt. Die Bereinigung der 55.000 m2 großen Fläche erfolgt in mehreren Bauabschnitten über einen Zeitraum von zwei Jahren und soll im Jahr 2010 abgeschlossen werden.

Im 1. Bauabschnitt (2008 / 2009) werden 25.000 m3 und im 2. Bauabschnitt (2009) 110.000 m3 umbauter Raum abgebrochen. Dazu müssen diverse Versorgungsleitungen wie Heiz-, Wasser- und Energieleitungen sowie 10.000 m2 befestigte Flächen zurückgebaut werden. Die Ausschreibung erfolgte auf Grundlage eines Asbest- und Bauschadstoffkatasters sowie eines Baugrundgutachtens.

Nach Abschluss der Rückbaumaßnahmen steht die innerstädtische Fläche für eine neue Nutzung zur Verfügung.