Vielfach ist zu beobachten, dass verkehrswichtige kommunale Straßen eine unzureichende Gliederung des öffentlichen Straßenraumes aufweisen. Sind dann auch noch erhebliche Beeinträchtigungen im Verkehrsablauf festzustellen, liegt ein eindeutiger Mangel in der Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Flächen vor.
So auch in der Senator-Braun-Allee (B6) in Hildesheim, die neben ihrer örtlichen Bedeutung auch als Bedarfsumleitung der BAB 7 Hannover – Kassel und als Radfernweg „Goslar – Hildesheim – Braunschweig“ fungiert.
Zurzeit gliedert sich die Senator-Braun-Allee auf einer Länge von rd. 700 m in 2,40 m Gehweg, 6,00 m Nebenfahrbahn, 2,55 m Grünstreifen, 8,60 m Hauptfahrbahn (3-streifig), 1,60 m Grünstreifen, 2,10 m Geh-/Radweg und 3,75 m Grünstreifen. Flächen für den ruhenden Verkehr stehen entlang der Nebenfahrbahn zur Verfügung.
In Anbetracht einer maximalen Querschnittsbelastung von rd. 2.700 Fz/h sowie der teils sehr schmalen Funktionsflächenbreiten (MIV, Geh-/Radweg) fällt daher die Bewertung der Nutzungsansprüche im Bestand sehr dürftig aus.
Das Ingenieurbüro Richter wurde mit dem Ziel beauftragt, eine neue Straßenraumgliederung mit einhergehender Verbesserung des Verkehrsablaufes bis
zur baureifen Planung zu konzipieren.
Mit den nun vier durchgehenden Fahrstreifen und den leistungsfähigen Linksabbiegespuren, den beidseitig geführten 2,00 m breiten Zweirichtungsradwegen sowie den Längsparkständen, Gehwegen und Bäumen erhält die Senator-Braun-Allee eine optimale Funktionsflächenzuweisung im bestehenden Straßenraum.
Für die Maßnahme ergeben sich Baukosten in Höhe von rd. 2,7 Mio. € brutto.
Ab Mai 2010 soll die neugestaltete Senator-Braun-Allee dann ihrem Namen wieder Rechnung tragen.