Charakteristisch für die Stadt Salzgitter ist das Netz aus vierspurigen und teils sogar zweibahnigen Hauptverkehrsstraßen. Der Erhalt der überwiegend mit Betondecken befestigten Straßen ist allein schon wegen des Flächenumfangs aufwendig. Die Stadt hat eigens zu diesem Zweck eine ressourcenschonende Sonderbauweise entwickelt, um die vorhandene Bausubstanz weitestgehend mitzuverwenden.
Darüber hinaus prüft die Stadt konsequent, welche Abschnitte der Hauptverkehrsstraßen unter Berücksichtigung der absehbaren Verkehrsentwicklung überdimensioniert sind, um den Erhaltungsaufwand der Verkehrsflächen weiter zu minimieren. Dies ist bei der Neißestraße der Fall.
Hier ist die eine Fahrbahnhälfte mit einer Betondecke und die andere mit einem Asphaltbelag auf Stahlwerksschlacke befestigt. Das Verkehrsaufkommen der Neißestraße liegt unter 10.000 Kfz/24 h, so dass zwei Fahrstreifen völlig ausreichend sind, um einen flüssigen Verkehrsablauf zu gewährleisten. Auf den frei werdenden Flächen sind beidseitige Pflanzstreifen vorgesehen, so dass der Straßenraum durch eine alleeartige Bepflanzung aufgewertet werden kann.
In der Mitte der Baustrecke befindet sich eine Kreuzung mit zwei Erschließungsstraßen der angrenzenden Gewerbegebiete. Um die Betriebskosten einer Lichtsignalanlage zu sparen und weil die vorhandene Verkehrsfläche bereits ausreichende Dimensionen besitzt, ist hier ein Kreisverkehr mit Mindestabmessungen vorgesehen. Im Vorfeld der Planungen wurde mit mobilen Leitelementen ein kleiner Kreisverkehr eingerichtet, um Erfahrungen mit der Befahrbarkeit durch Schwerlastfahrzeuge der Gewerbe- und Industriebetriebe zu sammeln. Es zeigte sich, dass auch ein kleiner Kreisverkehr mit Mindestabmessungen von nur 26 m Durchmesser bei entsprechend kleiner Mittelinsel völlig ausreicht, um sämtliche Verkehrsbeziehungen für Lkw und Lastzüge sicherzustellen.
Die Entwurfsplanung wurde zusätzlich mit dynamischen Schleppkurven des Programms „Auto Turn“ überprüft. Dadurch konnte die Geometrie der Zu- und Ausfahrten für die Befahrung mit Sattelzügen optimiert werden. Es zeigte sich, dass für den rechtsabbiegenden Lkw geringfügige Aufweitungen über den Kreisverkehr hinaus erforderlich sind.
Die Baukosten des Projektes betragen rund 1,16 Mio. €.