Ingenieurbüro Richter GmbH

16. Januar 2015 Kläranlage Burgdorf Posted In: Kläranlagen

Schlammbehandlung und Faulgasnutzung

Die Stadt Burgdorf setzt derzeit den Bau einer anaeroben Schlammfaulung auf der kommunalen Kläranlage um. Hierdurch wird ein zukunftsfähiges Entsorgungskonzept für den anfallenden Klärschlamm umgesetzt und zudem aus dem anfallenden Faulgas Energie gewonnen.

Aufgrund veränderter Randbedingungen für die Klärschlammentsorgung, sollte die Anlage um eine Schlammbehandlung erweitert werden. Hierfür wurde vom Ingenieurbüro Richter eine Wirtschaftlichkeitsanalyse erstellt und verschiedene Varianten verglichen. Auf dieser Basis wurde das Verfahren der anaeroben Schlammfaulung ausgewählt.
Neben der Entsorgungssicherheit für den damit vollständig stabilisierten Schlamm der Kläranlage, erfolgt eine Nutzung des produzierten Faulgases zur Stromproduktion in einem BHKW. Dieser Strom wird auf der Anlage genutzt und verringert somit die Betriebskosten. Die Abwärme wird genutzt um den Schlamm auf 37°C aufzuheizen, um die optimalen Bedingungen für den mesophilen Abbau der organischen Reststoffe einzustellen.

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Der Kern der Anlage besteht aus einem zylindrischen Faulbehälter mit einem Nutzvolumen von 1300 m³. In direkter Nähe wird das Maschinengebäude erstellt. In diesem Gebäude sind die Umwälzpumpen, das BHKW sowie die dezentrale EMSR Technik untergebracht. Die Umwälzung erfolgt mit einem leistungsfähigen und kostengünstigen Vertikalrührwerk. Zudem wird ein Prozesswasserspeicher durch Umbau eines bereits vorhandenen Vorklärbeckens erstellt.

Neue Faulbehälteranlage
Durch die Anordnung des Maschinengebäudes in unmittelbarer Nähe des Faulbehälters können Rohrleitungen und Maschinentechnik direkt an der Faulturmanlage installiert werden. Dadurch ergeben sich sehr kurze Transportwege für den Schlamm-, Gas- und Wärmeströme. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Investitionskosten und den Betrieb der Anlage aus.
Abmessung der Anlage:
Faulbehältervolumen: 1.300 m³
Durchmesser: 12,70 m
Höhe des Bauwerks: 13,90 m
Erwartete Faulgasmenge: 780 m³/d
Erwartete Stromproduktion: 1.680 kWh/d

 

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