Ingenieurbüro Richter GmbH

26. Februar 2012 Fremdwasser im Despetal – Sanierung der Schmutzwasserkanalisation in Barfelde Posted In: Kanalisation

Zur Lokalisierung der Fremdwasserzuflüsse wurden im Frühjahr 2005 in drei Ortskanalisationen und den verbindenden Transportsammlern im Despetal Abflussmengenmessungen im Schmutzwassernetz durchgeführt. Parallel hierzu erfolgte die Aufzeichnung der Niederschlagsereignisse. Hierbei hat sich herausgestellt, dass der größte Fremdwasseranteil aus der Ortskanalisation Barfelde stammt.

Aufgrund dieser gewonnenen Erkenntnisse wurde von der Samtgemeinde Gronau der Entschluss gefasst, das Schmutzwasserkanalnetz in Barfelde einschließlich der öffentlichen und privaten Anschlussleitungen durch eine optische TV-Inspektion auf ihren bautechnischen Zustand (z.B. Undichtigkeiten) sowie Fehleinleiter hin unter-suchen zu lassen.

Das insgesamt ca. 4,5 km lange Schmutzwasserkanalnetz in Barfelde unterliegt der Zuständigkeit der Samtgemeinde Gronau (Ortskanali-sation) und dem Abwasserverband Despe (Transportsammler). Die Inspektion erfolgte im Jahr 2009. Bei diesen Untersuchungen wurden insgesamt ca. 3,5 km öffentliche und private Anschlussleitungen inspiziert. Darüber hinaus wurden bei der TV-Inspektion sowie Signalnebeluntersuchungen zahlreiche Fehleinleiter erkannt.

Von der Ingenieurbüro Richter GmbH wurde im Herbst 2009 ein Sanierungskonzept für die schadhafte Schmutzwasserkanalisation aufgestellt. Darin erfolgte die Einteilung in Sanierungsprioritäten sowie die Ausarbeitung erforderlicher Maßnahmen.

Diese Sanierungsmaßnahmen in geschlossener und offener Bauweise, welche in der Entwurfsplanung konkretisiert wurden, wurden im Frühjahr 2011 gemeinsam von der Samtgemeinde Gronau und dem Abwasserverband Despe öffentlich ausgeschrieben.

In offener Bauweise wurden innerhalb von 3 Monaten ca. 200 m Kanal DN 200 und ca. 150 m öffentliche Anschlussleitung erneuert, da der bautechnische Zustand kein anderes Verfahren zuließ.

Den jedoch größten Anteil der Sa-nierungsarbeiten in Barfelde stellte die kostengünstigere Sanierung in ge-schlossener Bauweise dar. Die Ertüchtigung des undichten Kanalsystems erfolgt hierbei ohne Aufbruch der Oberflächen und innerhalb eines kurzen Ausführungszeitraumes.

Insgesamt wurden 74 Haltungen DN 200 bis DN 350 mit einer Länge von ca. 2,9 km mittels Schlauchlinern innerhalb von nur 2 Monaten komplett renoviert. Neben den Haltungen wurden auch ca. 50 öffentliche Anschlussleitungen auf einer Länge von ca. 400 m durch Schlauchliningverfahren  renoviert.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 1,13 Mio €.