Der Fliegerhorst Diepholz liegt 2 km südwestlich des Stadtzentrums von Diepholz zwischen der Hunte und dem Diepholzer Moor und wird bereits seit 1936 als Militärflugplatz genutzt. Er umfasst eine Fläche von 190 ha. Die Bebauung der Liegenschaft ist durch die 1.300 m lange Start- und Landebahn, die mittig des Areals liegt, sowie durch die nördlich der Landebahn gelegenen Abstellflächen und dem Taxi-Way geprägt.
Die vorhandenen Ver- und Entsorgungsleitungen wurden im Jahre 1936 gebaut und in den Jahren 1940 bis 1944 durch Bombenangriffe stark beschädigt. Die Beschädigungen wurden nur teilweise provisorisch ausgebessert, so dass im Jahr 1984 ein umfangreiches Sanierungskonzept aufgestellt und in den darauffolgenden Jahren umgesetzt wurde.
Das Ingenieurbüro Richter wurde vom Staatlichen Baumanagement Weser-Leine beauftragt, den bautechnischen und hydraulischen Zustand der Abwasseranlagen im Rahmen eines LAK Teil A zu erfassen und zu bewerten. Neben der Feststellung des bautechnischen Zustandes sämtlicher Haltungen, Leitungen und Schächte diente die Inspektion der Feststellung der Leitungsverläufe sowie möglicher angeschlossener Fehleinleiter.
Hierzu wurden 47 km Hauptkanal DN 50 – 2.000, 19 km Anschlussleitungen DN 50 – 500 und 7 km Schlitzrinnen DN 125 – 350, die im Bereich der Start- und Landebahn verlaufen, auf ihren bautechnischen Zustand hin überprüft. Unter anderem wurden im Bereich der Schlitzrinnen starke Korrosionen und Risse vorgefunden.
Während der Inspektionsarbeiten an der Start- und Landebahn war aufgrund des Flugbetriebes durch die Bundeswehr und den Sportflughafen Diepholz-Dümmerland eine genaue Terminabstimmung unerlässlich.
Als Grundlage für die hydraulische Überprüfung des Abwassernetzes wurden 1.450 Schächte und 115 Sonderbauwerke durch Mitarbeiter des Ingenieurbüros Richter geöffnet und optisch inspiziert. Auf der Liegenschaft sind 3 Regenrückhaltebecken, davon 2 offene Betonbecken, 86 Pumpwerke, 26 Abscheider und 45 Einleitstellen vorhanden.
In die Erstellung des LAK sind die Belange der Bundeswehr und die zukünftigen Umstrukturierungen auf dem Fliegerhorst mit eingeflossen. Die Stationierungsentscheidung der Bundeswehr aus dem Jahr 2011 sieht vor, dass auf dem Fliegerhorst Diepholz Dienststellen an andere Standorte verlegt bzw. geschlossen werden. Das Materiallager der Streitkräftebasis bleibt auf dem Fliegerhorst erhalten. Daher ist eine Sanierung der vorhandenen Abwasseranlagen erforderlich.