Aufgrund starker bautechnischer Mängel im Kontext mit anstehenden Straßenbauarbeiten wurde durch die Stadtentwässerung Hannover die Entscheidung getroffen, den vorhandenen Schmutzwassersammler zu sanieren.
Der zu sanierende Kanalabschnitt im Ricklinger Stadtweg befindet sich zwischen dem Bangemannweg und dem Friedrich-Ebert-Platz. Das gemauerte Ei-Profil (730 / 1.100) mit einer Länge von ca. 370 m teilt sich auf 7 Haltungen in einer Tiefenlage von bis zu 5,50 m auf.
Die Sanierung des Kanals ist erforderlich, da starke Undichtigkeiten an den Mauerwerksfugen und Anschlüssen festgestellt wurden. Gleiches gilt für die Kontrollschächte.
Bedingt durch die örtlichen Randbedingungen wie die dichte Bebauung im innerstädtischen Bereich und die Verkehrssituation – Stadtbahn und Busverkehr – wurden diesbezüglich hohe Anforderungen an die Planung und Ausschreibung gestellt.
Die Sanierung der Kanäle erfolgt durch die Renovierung mit Nadelfilzlinern. Zur Anwendung dieses Verfahrens ist eine Wasserfreiheit des Kanals erforderlich. Diese wird durch die Errichtung eines provisorischen Pumpwerkes einschließlich zugehöriger Druckleitung DN 600 erzielt. Die Pumpen mit einer Fördermenge von bis zu 500 l/s fördern das anfallende Abwasser über eine Länge von ca. 560 m in den Einleitungsschacht. Hierbei wurden u. a. mehrere Straßen sowie Haltestellen mittels Rohrbrücken auf Längen von bis zu 40 m aufgeständert und überquert.
Aufgrund der Lage im innerstädtischen Bereich binden zahlreiche Grundstücks-entwässerungsleitungen an den zu sanierenden Kanal an. Diese werden, soweit wie möglich, ebenfalls mittels Schlauchreliningverfahren saniert, um die Verkehrsbeeinträchtigungen für die Bewohner und Geschäftsleute möglichst gering zu halten.
Die Schlauchlinersanierung der 7 schadhaften Haltungen wird mit 2 Inversionen innerhalb eines Zeitraums von nur 2 Wochen realisiert. Erforderliche Vor- und Nacharbeiten wie das Öffnen und Anbinden der Hausanschlüsse nehmen 2 weitere Wochen in Anspruch. Neben den schadhaften Kanälen werden auch die 8 angeschlossenen Kontrollschächte mit saniert. Hierbei kommen Abdichtungsverfahren zum Einsatz. Die Schäden, welche aus Korrosion der Betonschächte resultieren, werden mittels Beschichtungsverfahren saniert.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf 1.258.000 €.