Ingenieurbüro Richter GmbH

26. Juni 2009 Bauen im Bestand am Beispiel der Dorferneuerung Adensen Posted In: Kanalisation, Straßenbau

Mit Datum 01.07.2003 wurde die Ortschaft Adensen, Gemeinde Nordstemmen, in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen. Unter anderem sollten mit Finanzmitteln der EU und des Landes auch die „Adenoyser Straße“ und der „Thie“ im Dorfkern umgestaltet/ ausgebaut werden. Hierfür wurden Baukosten in Höhe von rd. 597.000,00 € brutto veranschlagt.

Wer nun aber der Meinung ist, auf Grundlage eines Gestaltungsvorschlages eines Dorferneuerungsprogrammes sowie beauftragter Ingenieurleistungen den Ausbau zu den avisierten Baukosten zu erhalten, hat noch nicht in bestehender, historisch gewachsener Infrastruktur gebaut.

Umfangreiche Bestandsdatenerhebungen und –aufbereitungen führten im Zuge des Planungsprozesses zu zusätzlichen Fragestellungen und somit zu weiteren Planungs- und Bauleistungen. So wurden begleitend zum Straßenausbau beispielsweise die Sanierung und Erneuerung der Schmutz- und Regenwasserkanalisation in offener und geschlossener Bauweise, die hydraulische Optimierung der Regenwasser-Vorflut, Anpassungsarbeiten an den angrenzenden Bestand, die Entsorgung belasteten Straßenaufbruches, bodenverbessernde Maßnahmen zur Stabilisierung des Baugrundes sowie die Wahl schonender Verdichtungsverfahren im Bereich der vorhandenen Gebäude- und Grundstücksmauern notwendig.

Vor allem auf die Erneuerung der Kanalisation mit gleichzeitiger Anpassung der Versorgungsleitungen muss hingewiesen werden. Infolge der über Jahrzehnte kreuz und quer verlegten Versorgungsmedien waren zahlreiche Abstimmungen mit den am Bau Beteiligten und Umverlegungsarbeiten durchzuführen. Exemplarisch verdeutlicht an einer Momentaufnahme während der Bauphase.

Auch die unterschiedliche Qualität der vorgefundenen Verfüllmaterialien in den Leitungs- und Kanaltrassen musste hinsichtlich eines einheitlichen EV2-Modules auf dem Planum und der darauf abzustellenden Dicke der einzubauenden Bodenverbesserung als Nachweis gegenüber der mittelbewilligenden Stelle bewertet und dokumentiert werden.

Die Baumaßnahme läuft seit August 2008 und muss zur Wahrung der Fördermittel bis Ende Juli 2009 abgeschlossen sein. Die Baukosten belaufen sich dann voraussichtlich auf rd. 920.000,00 € brutto.